Das Wetter war gewogen. Nach tagelangen Regenschauern konnten die rund 80 Teilnehmer der diesjährigen Kreuzbergwallfahrt trockenen Fußes den Weg vom Berghaus Rhön zum Kreuzberg zurücklegen. Unterwegs luden Impulse rund um das Thema “Was kann Kirche mir heute noch geben” ein, über das eigene Verhältnis zur Kirche nazudenken. Abschluss war der festliche Gottesdienst in der Klosterkirche und das gemütliche Beisammensein im Antoniussaal.
“Wie Flasche leer” – in seiner Einleitung erinnerte Pfarrer Johannsen am Beginn der Wallfahrt an die berühmten Worte der Trainerlegende Giovanni Trapattoni. Gilt das auch für die Kirche unserer Tage? Ist sie leer wie ein Flasche oder passt eher das Bild der Hochzeit zu Kana, auf der der Wein knapp wird, aber noch genügend Wasser vorhanden ist, aus dem Jesus etwas machen kann?
An den verschiedenen Stationen griff das Vorbereitungsteam um Pfarrer Johannsen und Katja Seith wesentliche Erfahrungen von Kirchesein auf, die Menschen auch heute noch motivieren können, in der Kirche zu bleiben.
An der ersten Station stand die Erfahrung von Glaubensgemeinschaft im Mittelpunkt. Außerdem kann Kirche noch immer ein Ort sein, in dem das Hereinbrechen Gottes in die Welt erlebt werden kann (Mystik), Menschen Gott begegnen, Trost und Hoffnung über den Tod hinaus finden und einen Raum für gelebte Nächstenliebe entdecken. Im Gottesdienst zum Abschluss nahm Pfarrer Johannsen Bezug auf das Gespräch Jesu mit den Jünger am Ende des sechsten Kapitels: “Wollt auch ihr gehen?” “Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.” Die TeilnehmerInnen wurden eingeladen, einen Brief an die Kirche zu schreiben, in dem sie ihre Sorgen, aber auch Freuden im Umgang mit Kirche beschreiben können.
Fröhlich wurde es beim gemeinsamen Abendessen im Antoniussaal bevor es dann wieder in den Spessart ging.