Unsere Pfarreiengemeinschaft
12 Apostel am Tor zum Spessart
Am 14.11. wurde in einem Vespergottesdienst mit Domkapitular Dietrich Seidel unsere Pfarreiengemeinschaft offiziell errichtet. Seit September 2006 läuft in der Diözese Würzburg der Prozess zur Bildung von Pfarreien-gemeinschaften. Ursprünglich waren in unserem Raum drei eigenständige Pfarreiengemeinschaften geplant:
Lohrer Talkessel (St. Michael, Wombach, Rodenbach, Rechtenbach, Lindig, Sackenbach und Sommerberg); Steinbach – Pflochsbach – Sendelbach; St. Benedikt im Maintal (Neustadt und Erlach mit Hafenlohr, Rothenfels, Bergrothenfels, Windheim).
Verschiedene Ereignisse, u.a. der Weggang der jeweiligen Pfarrer in Neustadt und Sendelbach haben die Verantwortlichen der Diözese und in unseren Pfarreien veranlasst, eine große Pfarreiengemeinschaft zu bilden.
Die Zusammenarbeit zwischen den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in diesem Pastoralen Raum erwies sich schnell als fruchtbar und gedeihlich. Nach einigem Ringen mit der Bistumsleitung bezüglich der personellen Ausstattung und Vorgehensweise ist nun durch Beschluss der beteiligten Räte aller Gemeinden der Weg frei gemacht worden zur Gründung der Pfarreiengemeinschaft
12 Apostel am Tor zum Spessart.
Die 12 beteiligten Gemeinden praktizieren bereits auf vielen Feldern (Katechesen, Fahrten, Fortbildung von Ehrenamtlichen, Familientage . . .) eine gute Kooperation. Gerade auch die Solidarität in Krisenerfahrungen einzelner Gemeinden wie z.B. nach der Suspendierung von Pfarrvikar Thomas Geuppert haben dieses gute Verhältnis noch enger werden lassen.
Unsere Gemeinden:
Erlach, Filiale St. Johannes der Täufer
Die alte Kirche
Als kleines Schmuckstück präsentiert sich die kleine Dorfkirche im Herzen von Erlach. Sie ist nicht nur Mittelpunkt, sondern ältester und historisch bedeutsamster Bau der Gemeinde Erlach.Offizielle Quellen gaben bisher das Jahr 1870 als Baujahr an.
Doch ein bei der Renovierung (1988-1993) freigelegtes Fresco, welches Herodia und Salome und den enthaupteten Johannes zeigt, weist an einer Stelle die Jahreszahl 1504 auf.
Das Fresko wurde bei einem früheren Umbau durch das Herausbrechen einer neuen Fensteröffnung zum Teil zerstört. Die bei der Renovierung zehn Zentimeter unter dem Fußboden gefundenen Tonscherben wurden auf das Jahr 1250 oder kurz danach datiert. Albert Verbeek, ein weit über Deutschlandsgrenzen hinaus anerkannter Fachkenner der Romanik, datiert die Kirche in die romanische Zeit.
Das Alter der ursprünglichen Kirche wird auf vor 1300 n. Chr.beziffert. Das Kirchlein wurde mit den Jahren zu klein und nachweislich 1870 um einen rund fünf Meter langen Anbau vergrößert. 1928 erfolgte ein weiterer An- und Umbau. Die noch erhaltenen Kirchenglocken, die heute in der neu errichteten Kirche am Kirchberg läuten, stammen aus dem Jahr 1740 und hingen vorher in dem nachträglich hinzugefügten Turm.
Bei Untersuchungen des Innenputzes sind Teilstücke von Gemälden aus der Zeit um 1500 freigelegt worden. Die Renovierung der Gemälde aus der Renaissance war zu schwierig. So weist der Innenraum die aufgefrischten Jugendstilverzierungen aus dem Jahre 1909 auf und verleihen dem Gotteshaus eine gemütliche und aufmunternde Atmosphäre. Die Lampen sind stilecht. Zwei Holzfiguren, der heilige Antonius und Jesus zieren die Seitenwände.
Das Kirchlein wird heute noch gerne genutzt für Tauffeiern, Andachten und zum stillen Gebet.Der Umgriff der Kirche war früher der Gottesacker der Gemeinde. Die neu errichtete Totenleuchte, des Künstlers Paul Brandenburg erinnert daran.
Brennt eine Kerze darin, zeigt sie an, dass ein Bürger in die Ewigkeit abgerufen wurde.
Die neue Kirche St. Johannes Baptist
1965/1967 wurde unter Pfarrer Rudolf Langhans eine neue Kirche in Erlach gebaut. Das Bauwerk wurde vom Würzburger Dombaumeister Hans Schädel entworfen. Sie wurde aus massiven Hausteinen in rotem Sandstein gebaut. Darüber ein einhufiger, offener Dachstuhl.
Als der Bau schon stand, wurde im Zuge der Liturgiereform die Erlaubnis gegeben, die Messfeier versus populum zu halten, d. h., dass der Priester zum Volke gerichtet am Altar zelebriert. Der Altar steht nunmehr in der Kirchenmitte. Die Gemeinde versammelt sich im Gottesdienst im Halbkreis um den Altar. Dahinter Kreuz und Tabernakel in abstrakter und zeitgemäßer Sprache, geschaffen vom Würzburger Goldschmied Amberg
Der Kreuzweg aus Bronzereliefs, aus der Werkstatt des Berliner Bildhauers Paul Brandenburg, reicht von der Abendmahlsdarstellung über das eigentliche Passionsthema bis zu den Emmausjüngern.
Halsbach, Filiale St. Michael
Text folgt.
Lohr, Kuratie St. Elisabeth - Bezirkskrankenhaus
Die Kirche St. Elisabeth ist Bestandteil des Bezirkskrankenhauses Lohr, das im Jahr 1912 auf dem Sommerberg südlich der Lohrer Kernstadt errichtet wurde. Zu den Einrichtungen des Bezirks Unterfranken in Lohr gehören die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, die Rupert-Mayer-Klinik für Forensische Medizin mit dem Maßregelvollzug, die Heime Dietrich-Bonhoeffer-Haus und Kilian-Hofmann-Haus sowie die Betriebe der Lohrer Selbsthilfe gGmbH. Bis heute ist für die Patienten die Elisabeth-Kirche ein zentraler Ort, an dem sie ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre Freude und Hoffnung im stillen Gebet Gott anvertrauen können und wo sie gemeinsam mit Mitarbeitern und Bewohnern vom Sommerberg in den Gottesdiensten den Glauben feiern.
Derzeit wird die Kirche einer Innenrenovierung unterzogen und bis Ostern im neuen Glanz erstrahlen. In der Kirche liegt ein Fürbittenbuch auf. Es gibt Zeugnis von der Suche der Menschen, von ihrer Sehnsucht nach Gott und vom Vertrauen, dass er sie auf ihrem schweren Weg nicht alleine lässt.In einem ökumenischen Team arbeiten Klinikseelsorger und Klinikseelsorgerinnen beider Konfessionen zusammen und begleiten die Menschen in der Zeit des Klinikaufenthaltes, in einigen Fällen auch darüber hinaus. Neben konfessionell getrennten Gottesdiensten am Sonntag gibt es am Mittwoch ein Ökumenisches Abendlob. Wortgottesfeiern (einmal im Monat eine Eucharistie unterstützt durch die Patres aus Maria Buchen) und die Vielfalt der Begabungen und Möglichkeiten der Mitarbeit machen die Feiern lebendig.
Für die Patienten, die die St.-Elisabeth-Kirche nicht besuchen können, werden an Wochentagen zusätzlich Gottesdienste auf einzelnen Stationen gefeiert. Die Seelsorger und Seelsorgerinnen besuchen regelmäßig die Stationen, hören zu, geben Beistand, spenden Trost und suchen mit den Menschen nach neuen Perspektiven für ihre jeweiligen Lebenssituationen. Seit Oktober 2008 wird das Pfarrhaus am Sommerberg von zwei Ritaschwestern bewohnt. Ihr Seelsorgeauftrag gilt für die Kliniken und der Pfarreiengemeinschaft „12 Apostel am Tor zum Spessart“.
So sind sie Brückenbauerinnen für die Menschen innerhalb und außerhalb des Bezirkskrankenhauses und ihr pastoraler Schwerpunkt in der Bibelarbeit und in verschiedenen spirituellen Angeboten ist eine große Bereicherung.
(Heinz Weigand, Pastoralreferent, Klinikseelsorger)
Lohr, Pfarrei St. Michael
Der markante Kirchturm prägt mit seiner Höhe von 62 Metern das Stadtbild Lohrs. Zusammen mit dem Bayersturm und dem Kurmainzischen Schloss bildet er die die Silhouette der Altstadt. Der Kirchberg bildet das alte Zentrum Lohrs. Hier standen die alte Burg der Grafen von Rieneck und die dazugehörige Kapelle. Heute zählt die Stadtpfarrei St. Michael ca 3.000 Katholiken. Viele Familien haben sich in den umliegenden Gemeinden, v.a. in der Filiale St. Peter und Paul Wombach, günstigere Baumöglichkeiten erworben.
Wichtige kirchliche Institutionen haben im Bruder-Konrad-Haus der Pfarrei ihren Sitz: Diözesanbüro MSP und die Regionalstelle für Jugendarbeit, die Ehe- und Familienberatung, sowie die Schwangerenberatung der Diözese Würzburg.
Das Seniorenzentrum St. Martin wird vom Kreiscaritasverband MSP getragen und von der Pfarrei betreut. Für die 140 Bewohner ist ein eigener Seelsorger zuständig. Im Vinzenzhaus haben der KCV Mainspessart, die Sozialstation St. Rochus, sowie verschiedene Beratungsstellen ihren Sitz.
Eine lange Tradition in unserer Pfarrei hat die Kirchenmusik. Kantor Alfons Meusert gestaltet mit seinen Chören die Festgottesdienste und leistet einen wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit, der leider von Bischöflichen Jugendamt nicht wahrgenommen wird.
Mehrere psychatrische Einrichtungen des Bezirkes Unterfranken haben auf dem sog. Sommerberg schon eine lange Tradition.
Der Stadtpfarrei ausserdem zugehörig sind
- Stadtpfarrkirche
Valentinuskapelle
350 Jahre Valentinuskapelle Lohr
Am 6. Juni 1660 legte Dechantpfarrer Bartholomäus Borrigs in Anwesenheit des Oberamtmanns Johann Peter von und zu Franckenstein als Vertreter des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn, der Ratsherren und vieler Menschen aus der ganzen Umgebung den Grundstein für den Neubau der Valentinuskapelle.
Eine Valentinuskapelle gab es an dieser Stelle schon vorher. Sie war vermutlich viel kleiner und diente wohl in erster Linie der Privatandacht, auch wenn gelegentlich Prozessionen dorthin führten, wie Kaplan Georg Höfling (1841) dem Studium der Unterlagen entnahm 1548 findet sich in einer Stadtbaurechnung eine Ausgabe von 40 5/8 Kreuzern für die Herrichtung des Weges „unter dem Valentinuskirchen“ und in den Protokollen zu den Hexenprozessen des frühen 17, Jahrhunderts heißt es in den unter der Folter erpressten Geständnissen, die Hexen seien des öfteren hinter dem Kirchlein auf dem Valentinusberg zusammengekommen. Höfling und andere Heimatforscher haben die Vermutung geäußert, am selben Platz könnte vor dem Bau dieser älteren Kapelle eine keltische oder germanische Kultstätte existiert haben. Archäologische oder schriftliche Belege gibt es dafür aber nicht.
Der Hauptpatron, St. Valentinus, Bischof und Märtyrer, verdankt es wohl seinem Namen, dass er als Helfer gegen die „fallende Sucht“, die Epilepsie angerufen wurde. Als Fürbitter gegen Krankheiten, vor allem gegen die Pest und andere Seuchen, die die Stadt immer wieder in gewissen Abständen heimsuchten, wurden auch St. Sebastian und später der heilige Rochus angerufen.
Während der Reformationszeit (ab 1544) flüchteten sich in die Valentinuskapelle diejenigen Lohrer, die sich der Einführung der neuen Lehre widersetzten. Der Reformator Johann Konrad Ulmer ließ schließlich die Kapelle ausräumen. Die zwei kleinen Figuren des hl. Valentinus und des hl. Sebastian, die heute links und rechts des Chorbogens stehen, stammen aus vorreformatorischer Zeit. Sie wurden offenbar aufbewahrt und später in die neue Kapelle zurückgebracht.
Der Dreißigjährige Krieg hatte dem Kapellchen wohl übel mitgespielt. So hatten zum Beispiel vom 15, bis 17. Oktober 1631 etliche tausend Soldaten des kaiserlichen Generalfeldmarschalls Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim, auf dem Valentinusberg kampiert und sie waren wohl nicht die einzigen im Lauf des Krieges. Am 18. März 1632 logierte König Gustav Adolf von Schweden, von Aschaffenburg kommend, im Lohrer Schloss in Begleitung des „Winterkönigs“ Friedrich V. von der Pfalz. Der König brachte 20.000 Mann Fußvolk und 8.000 Reiter mit. Möglicherweise war die Kapelle am Kriegsende nur noch eine Ruine.
Vom 17. August bis 3. Dezember 1632 wütete in Lohr die Pest. In einer Bittschrift an den schwedischen Statthalter in Mainz beklagte der Rat der Stadt Lohr am 24. Oktober 1632, dass mehr als die halbe Bürgerschaft durch die „crassirende infection“ gestorben sei.
Cornel Schmitt zitierte im August 1940 in der Beilage „Heimatland“ der „Lohrer Zeitung“ aus einer „Urkunde von 1635“. Diese Quelle scheint auch schon einer Veröffentlichung am 13. August 1886 in der Lohrer Zeitung zugrunde gelegen zu haben, die unter Berufung auf „uns von geehrter Hand übersandte Schriftstücke älteren Datums“ berichtete:
„Die erste Person, die an der Pest gestorben ist, war die Wittwe Ackermann, die zur Kirche gehen wollte, unterwegs aber plötzlich Todt zur Erde niederstürzte. Sie wurde sofort von den Doctoren und Chirurgen untersucht, welche constatirten, daß dieselbe von der Pest inficirt sei. Es wurde nun ein Versuch gemacht, indem ein Stück Rindfleisch en einem Seile befestigt und über die Thurmstraße gehängt wurde, nach 3 Stunden wurde es schon faul. Ist ein Haus inficirt gewesen, so wurde es zugeschlagen und die Nothwendigkeiten dann an einer Stange zum Fenster hineingereicht. War ein Mensch gestorben, so wurde er auf die Straße geworfen, wo ihn dann der Leichenwagen, der täglich 3mal die Straßen durchlief, aufnahm und zum Kirchhof führte.
Der Friedhof erwies sich alsbald in Folge der vielen Sterbefälle als zu klein und musste erweitert werden. Die Pest dauerte vom 17. August 1632 bis 3. Oktober 1632, mithin 6 Wochen und drei Tage, in welcher Zeit 650 Menschen gestorben sind. Die größte Zahl, welche an einem Tage starben, betrug 45. Von den 12 Ratsherren starben 8; 12 Häuser waren nicht inficirt. Die mit dem Leben davongekommenen 4 Ratsherren und die Personen der 12 nicht inficirten Häuser versammelten sich vor dem Crucifixe am Rathause und machten das Gelübde, eine Kapelle auf dem Valentinusberg zu bauen und den St. Rochustag streng zu feiern. Wunderwirkend war, als der Grundstein ausgehauen wurde, in den die Schriften hineinkamen, daß zur Stunde die Pest ihr Ende erreicht hatte.“
Dieser „alte Bericht“, der im Original nicht erhalten ist, beruht zwar auf Tatsachen, enthält aber eine Reihe von Unrichtigkeiten und Ungereimtheiten. Dass aufgehängtes Fleisch wegen der Pest binnen Stunden verdorben sei, gehört in das Reich der Sage und zwischen dem Ende der Pest (3. Dezember, nicht 3. Oktober 1632) und der verbürgten Grundsteinlegung für die Kapelle liegen 28 Jahre. Authentischer liest sich ein anderes Zitat aus einem „alten Lohrer Hausbuch“ das Dr. Hans Hönlein veröffentlicht hat („Aus der guten alten Zeit“, Band II, S. 174):
„1632, den 17. August finge die leidige Pest zu Lohr an zu crassiren. Den 29. August hat man 12 begraben, den 30. sechs Mann. Dieses hat gedauert den 3ten Dezember 1632. Sind täglich von 1 – 3, meist 6, 7, 8, 9 bis 10 auf den neuen Gottesacker begraben worden, wo unweit der Ziegelhütte am Wombacher Weg, welchen Acker dem Kurfürst ab ist gekauft worden. Summa 650 Personen.“
Dass der Bau der neuen, größeren Valentinuskapelle auf ein während der Kriegs- und Pestzeit gemachtes Gelübde zurückzuführen sein könnte, ist also nicht von der Hand zu weisen und wenn man die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse nach dem Dreißigjährigen Krieg berücksichtigt, wird auch verständlich, warum fast 30 Jahre vergingen, bis man mit dem Bau beginnen konnte. Es wurden Sammlungen abgehalten, die zunächst 178 Gulden einbrachten. Die Stadt stellte das Holz zum Bau kostenlos bereit.
Den Maurern Mich. Rechner von Lohr und Christian Kloz aus Harrbach wurden 132 Gulden, 19 Batzen und 1 Pfennig, dem Zimmermann Johann Ruprecht zu Wiesenfeld, Jakob Höffler von Neuhütten und Johann Schwarzenberger von Lohr 42 Gulden für Zimmererarbeit gezahlt. Die Aufsicht führten die beiden Ratsherren Johann Schwarz und Georg Keller. Hunderte von Bürgern waren als Handlanger freiwillig und unentgeltlich tätig. Bauern aus der Nachbarschaft leisteten unentgeltlich die notwendigen Fuhren und auch Baumaterial wurde gestiftet. Am 14, Februar 1661, dem Valentinstag, erfolgte die vorläufige Einweihung durch Dechant Borrigs. Pater Faustinus von Schöneck, Guardian des Lohrer Kapuzinerklosters, zelebrierte anschließend das erste Hochamt. Aber erst 1664 wurde der Bau abgeschlossen. Die offizielle Weihe der Kapelle durch den Mainzer Weihbischof zu Ehren der Heiligen Valentinus, Rochus und Sebastian fand am 25. August 1671 statt.
1666, zwei Jahre nach der Fertigstellung der Kapelle, erfuhr man, dass in Köln erneut die Pest ausgebrochen war und sich rhein- und mainaufwärts verbreitete. Man erinnerte sich an das furchtbare Wüten der Seuche 1632. Damals legten die Lohrer jenes Gelübde ab, das auch ihre Nachkommen alljährlich am Rochusfest, dem 16. August, bis auf den heutigen Tag einlösen.
Bruder Konrad Haus
Hier befand sich die Burg der Grafen von Rienck. Das Bruder Konrad Hausliegt nahe der Kirche und war ehemals ein Kapuzinerkloster. In diesem Gebäude befinden sich die Probenräume der Kantoreien, die Versammlungsräume von KAB und Koping, und des ökumenischen Altenwerkes sowie Tagungsräume der gewählten Pfarreigremien. Ausserdem sind das Diözesanbüro und Regionalstelle des Bischöflichen Jugendamtes hier untergebracht.
Kapuzinerkirche
Die Klosterkirche des ehemaligen Kapuzinerklosters schließt an das Bruder Konrad Haus an. Die Patres aus dem Wallfahrtsort Maria Buchen feiern hier mittwochs und freitags um 8.00 Uhr früh die Hl. Messe und bieten ab 7.30 Uhr die Möglichkeit zum Empfang des Bußsakramentes.
Lohr, Pfarrei St. Pius - Lindigsiedlung
Unsere Gemeinde stellt sich vor
Unsere Chronik:
- 01.09.1959: auf Initiative des Lohrer Stadtpfarrers Karl Haller errichtet Bischof Josef Stangl die Pfarrei St.Pius
- 13.09.1959: Karl Boyer wird als erster Pfarrer ins Amt eingeführt.Das bereits fertiggestellte Pfarrheim dient als „Behelfskirche“
- 17.05.1960:erster Spatenstich für den Kirchenbau nach den Plänen von Dombaumeister Hans Schädel
- Okt.1960: Gründung der Kath. Arbeitnehmerbewegung KAB St.Pius
- 10.12.1961: feierliche Weihe der Kirche durch Bischof Josef Stangl
- 14.07.1962: Weihe der in der Passauer Glockengießerei Rudolf Perner gegossenen Glocken
- 1973: Bau des Kindergartens St.Pius
- 1989:Kirchengemeinde St.Bonifatius , Sackenbach wird der Pfarrei St.Pius zugeordnet
Unsere Pfarrer / Priester:
- 1970: Pf. Geysa Heinrich folgt auf Pf. Boyer
- 1980: Pf. Linus Eizenhöfer
- 1987: Pf. Kurt Witzel
- 1989: Pf. Heinrich Knauer
- seit Okt.2000: der jeweilige Stadtpfarrer von St.Michael ist auch Pfarrer von St.Pius
- Pfr. Dr. Klaus Peter Kestler
- seit 2008: Pfarrer Sven Johannsen
- seit dieser Zeit wirken in St.Pius afrikanische Priester
- seit Okt. 2008: Dr. Ignaze Matensi als Pfarrvikar
Über den Standort unserer Pfarrei
Die Lindigsiedlung besteht seit ca. 75 Jahren. Gegründet als Arbeitersiedlung mit kleinen Einfamilienhäusern ist sie nach dem Krieg immens gewachsen, zunächst durch Vertriebene und Flüchtlinge, danach durch Zuzug von Mitarbeitern für die schnell wachsende Industrie.
Was macht unsere Pfarrei aus?
Sie ist ein lebendiges Gemeinwesen. Unser Pfarrheim bietet den Gruppen unserer Gemeinde Platz und wird darüber hinaus gerne zu den verschiedensten Anlässen gemietet. Von Anfang an prägte die KAB das Leben hier in St. Pius mit. Ministranten, Aktionskreis und Flötengruppe bieten ein sinnvolles Betätigungsfeld für Kinder und Jugendliche. Familiengottesdienste und gemeinsame Unternehmungen stehen regelmäßig auf dem Programm. Ein aktiver Seniorenclub bereichert das Leben hier in der Siedlung und bietet interessante Unternehmungen an.Stolz sind wir auf unseren Kindergarten St.Pius. Die Kindergärtnerinnen und ihre Leiterin Frau Dietrich engagieren sich vorbildlich für die Kinder aus Lindig und Sackenbach. U.a. wurde eine Kleinkindergruppe eingerichtet, die schon die jüngsten Kinder betreut.
Neuendorf, Kuratie St. Sebastian
Text folgt.
Neustadt, Pfarrei St. Michael und St. Gertraud
Die Pfarrei St. Michael und St. Gertrud Neustadt a. Main (ehem. Benediktinerabtei)
1. Die geschichtliche Entwicklung
Bislang taucht Kloster Neustadt im Jahre 769 aus dem Dunkel der Geschichte. Nach gängiger Forschungsmeinung gilt Megingaud als der Klostergründer. Er war ab 754 der zweite Bischof von Würzburg, der Nachfolger Burkards und wie dieser, ein Weggefährte von Bonifatius. Als Megingaud Anfang 769 sein Bischofsamt niederlegte, ging er laut der Fries Chronik „wieder“ nach Rorinlacha, dem späteren Neustadt, zurück. An einer neuer Stätte (Neustadt), hat er ab 772, mit Unterstützung und Schutz von Karl dem Großen, eine neue Klosteranlage errichtet und 781 eingeweiht.
Mittlerweile ist belegt, dass schon vorher im Tal, wahrscheinlich um 741, ein kleines Kloster existierte. Viele Anzeichen sprechen jedoch auch dafür, dass das erste Kloster schon um 738 von Bonifatius und Burkard auf dem Michaelsberg gegründet wurde, an der Stelle des ehemaligen karolingischen Jagdschloss.
Im Jahr 993 kam das Königskloster zum Bistum Würzburg und nach der Säkularisation 1803 in den Besitz des Fürsten Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Nach einem Brand, aufgrund eines Blitzschlags im Jahr 1857, blieben nur Ruinen der Kirche und des Klosters übrig. Die Kirche wurde 1879 wieder eingeweiht, die Klosterruine prägte über 100 Jahre das Ortsbild von Neustadt.
Die imposante ehemalige Abteikirche St. Maria und St. Martin, ist heute die Pfarrkirche und der Blickfang des Ortes. Sie präsentierte sich als eine Mischung aus romanischen und romanisch rekonstruierten Bauteilen. Neben der Pfarrkirche steht ein weitgehend original erhaltener Rest der karolingischen Klosteranlage: die Vierung einer Kirche.
2. Die Ausstattung der Kirche
Die besondere Atmosphäre und die gute Akustik veranlassen jedes Jahr Künstler in der Kirche Konzerte zu veranstalten. Durch die Einbeziehung der einzigartigen Schlimbach-Orgel mit ihren 25 Registern und 1424 Pfeifen wird ein beachtlicher Hörgenuss erreicht.
Auf der rechten Seite befinden sich an der Innenmauer vier alte Reliefs aus dem 14. Jahrhundert (Maria, Martin, Karl der Große), die ursprünglich als Chorschranken verwendet wurden.
Der Taufstein (entstanden um 1150) gilt als das wichtigste romanische Ausstattungsstück in der Kirche.
Ebenfalls auf der rechten Seite befindet sich unsere Werktagskapelle, dieser Raum wurde von Julius Echter errichtet und diente dem Kloster als Kapitelsaal. Es ist der einzige erhaltene Raum des ehemaligen Klosters.
Über dem Kapitelsaal wurde ein kleines Museum eingerichtet,das Lapidarium. In ihm werden Steinfunde und sakrale Geräte aufbewahrt und für interessierte Besucher zugänglich gemacht. Das auffälligste Stück ist der so genannte „Gertrudenmantel“ aus dem 12./13. Jahrhundert. Er wurde lange Zeit als Reliquie bei Geburtsnöten verehrt.
Das Kloster der Missionsdominikanerinnen
Entstanden ist die Gemeinschaft der Missionsdominikanerinnen 1889 in Südafrika; auf einer verlassenen Missionsstation in Oakford bei Verulam gründeten acht Schwestern eine Niederlassung zur Betreuung freigelassener Sklaven. Eine Schule mit Internat wurde aufgebaut.
Seit 1909 sind die Missionsdominikanerinnen von Oakford in Neustadt: Auf der Suche nach einem Haus zur Unterbringung und Ausbildung der Kandidatinnen für die Mission stießen sie mit Hilfe der Dillinger Franziskanerinnen auf die Abtsvilla der ehemaligen Benediktinerabtei. Bald wurde ein größeres Haus gebraucht; die Dominikanerinnen kauften die Ruine der Benediktinerabtei, das ehemalige Rentamt wurde das erste Missionshaus St. Josef, hier wurden in den folgenden Jahrzehnte die jungen Frauen auf das Leben in der klösterlichen Gemeinschaft und in der Mission vorbereitet. Diese führte vor allem nach Südafrika. Mit der Zeit, vor allem in und nach den Jahren des zweiten Weltkrieges, kamen auch Einsatzgebiete in Deutschland dazu; Schwestern arbeiteten z.B. im Kindergarten Neustadt.
1960 wurde die Ruine des Konventgebäudes abgerissen, die Gemeinschaft der Dominikanerinnen erbaute an ihrer Stelle das heutige Klostergebäude mit Kapelle. In andere Gebäude der ehemaligen Abtei zog das Rehabilitationszentrum für psychisch Kranke – Haus St. Michael – ein; Dominikanerinnen aus dem Missionshaus St. Josef gehören bis heute zum Therapeutenteam. Schwestern der Neustädter Gemeinschaft sind heute auch in der Pfarrseelsorge in Lohr, Marktheidenfeld und Neustadt tätig.
Das Fundament des Zusammenlebens in der dominikanischen Gemeinschaft ist Veritas, die Wahrheit: Die Wahrheit des Evangeliums zu erforschen und aus ihr zu leben.
Der Auftrag der Gemeinschaft ist
- laudare: Gott zu loben
- benedicere: zum Segen zu werden für die Menschen, mit denen wir leben
- praedicare: Die Wahrheit des Evangeliums und die Liebe Gottes durch Wort und Leben zu verkünden.
Pflochsbach, Pfarrei St. Jakobus der Ältere
Unser Kirchlein von Pflochsbach ist sicher kein großes Kunstwerk, kann sich aber sehen lassen: Es trägt die Merkmale vieler Gotteshäuser der Echterzeit, ist also auch kein ausgefallenes Unikat. Dennoch bildet es zusammen mit dem ummauerten Kirchhof den reizvollen Mittelpunkt einer kleinen Maintalgemeinde. Hier paßt noch alles zusammen. Hier kommen seit über 800 Jahren die Menschen zum Gottesdienst zusammen. Seit 1192 werden hier Ehen geschlossen und Kinder getauft. Wahrlich diese Kirche von Pflochsbach, die dem Hl. Jakobus geweiht wurde ist etwas ganz besonderes, das es zu pflegen und zu bewahren gilt.
Die Orgel mit ihrem barocken Prospekt, gibt unserem Gotteshaus auf der Empore einen eigenen Akzent und erinnert uns an die Barockausstattung unserer Pfarrkirche und setzt so einen Kontrastpunkt zu unserem neugestalteten Altarraum.
Vom Altar und Ambo aus vernimmt und erfährt die Gemeinde das Wort Gottes und die Liebe des Herrn Jesus Christus im Sakrament.
Rechtenbach, Pfarrei Mariä Heimsuchung und St. Sebastian
Mittelpunkt und fester Halt der Pfarrgemeinde
Pfarrer Hugo Brauburger soll mit dem Rucksack durch das Dorf gegangen sein um für die neue Kirche zu betteln. Andere Quellen besagen, dass er mit dem Gockelhahn von Haus zu Haus gelaufen ist. Die spätere Zierde des Kirchturmes sollte offensichtlich die Rechtenbacher dazu ermuntern, den Kirchbau finanzieren und die Schulden kleiner werden zu lassen. Wen eigentlich wundert es, dass nicht alle Einwohner gerade begeistert waren. Schließlich schrieb man das Jahr 1913/14 und auch die an sich schon armen Dorfbewohner hatten weiß Gott andere Sorgen. Der Krieg stand bevor oder war schon im Gange; die Männer eingerückt, mehr als eine Hiobsbotschaft musste ins Haus gebracht werden. Vor diese Situation sah sich aber Pfarrer Hugo Brauberger gestellt, der den Kirchbau als Erbe übernommen hatte und von dem Zeitgenossen zu berichten wissen, dass er auch nicht ein sehr gelassener Hirte war und ihm mehr als einmal jener bewusste Faden gerissen sein soll, den man den Geduldsfaden nennt.
1860 hatte der damalige erste Pfarrer Michael Staab schon einmal überlegt, was denn nun werden solle, wenn das Dorf wächst und die alte Glasmacherkirche zu klein wird. Und weil dem so war musste sich ein verantwortungsvoller Pfarrherr auch ernsthaft Gedanken für einen Kirchenneubau machen. Den Bauplatz hatten Holzhändler und Müller Clemens Hartmann und seine Gattin Annemarie, geb. Kohl bereits 1884 der Kirche vermacht. Eine Kollekte im Regierungsbezirk brachte 1865 den Betrag von knapp tausend Gulden.1873 wurde die “alte” Kirche noch einmal renoviert. 1881 erbrachte eine über das gesamte Land Bayern genehmigte Kollekte 20312 Reichsmark. 1906 war der Baufond auf 82200 Mark angewachsen. Pfarrer Rudolf Heil, der von 1907 an bis 1912 in Rechtenbach wirkte, brachte die Neubaupläne entscheidend voran. Er starb schon mit 40 Jahren und hinterließ seinem Nachfolger, Pfarrer Hugo Braunberger, das Erbe des Kirchenneubaues. Der ebenso temperamentvolle wie tatkräftige Seelsorger nahm nun den Kirchenbau in die Hände, der ja schließlich auch von höchster königlicher-bayerischer Obrigkeit befürwortet wurde. Trotzdem waren viele Schwierigkeiten zu überwinden.
Im April 1913 begann der Kirchenbau nach den Plänen des Mainzer Dombaumeisters Professor Ludwig Becker. Am 25. Mai 1913 war Grundsteinlegung. Die Maurer kamen meistenteils aus Güntersleben bei Würzburg, die Steine natürlich aus dem Spessarter Buntsandstein. Im Winter 1913 war der Rohbau fertig. Dann warf der erste Weltkrieg seine Schatten voraus. Am 15. August 1914, der zweiten Kriegswoche, konnte Pfarrer Hugo Braunberger seine Kirche benedizieren. Eine offizielle Einweihung war zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht möglich. “Es war ein Einzug in recht gedrückter Stimmung”, schreibt Pfarrer Brauburger in die Pfarrchronik, “täglich ziehen Männer in den Krieg”. Erst am 2. Juli 1935 wurde die neugotische Kirche durch Bischof Mathias Ehrenfried geweiht. Zu Ehren von Maria Heimsuchung; zweiter Kirchenpatron ist der heilige Sebastian. Pfarrer Hugo Geißendörfer hatte die Kirche im Vorfeld dieses großen Ereignisses bereits einer ersten Renovierung unterzogen. Die “alte Kirche” auf dem Friedhof trauert inzwischen ihrem Verfall entgegen, bevor Pfarrer Erhard sie vor dem endgültigen Ruin durch den Umbau in ein Pfarrheim bewahrte, nicht ganz unumstritten, wie zugegeben werden sollte.Jedenfalls freut sich die Spessartgemeinde heute über Renaissance der alten Kirche.
Immer wieder “Zahn der Zeit”
Pfarrer Alois Lebert ließ 1963 und 1964 das Dach und den Fußboden der Pfarrkirche Maria Heimsuchung renovieren. Ein Jahrzehnt später war es Pfarrer Norbert Stroh, der eine gründliche Außen- und Innenrenovierung veranlasste und – entsprechend dem neuen Laienverständnis in der Kirche – nach zahlreichen Sitzungen der zuständigen Gremien, auch nach den Plänen des Gemündener Architekten Georg Wiesinger “durchzog”.
Alle Sanierungs- und Restaurationskosten im Außenbereich betrugen 375.000 Mark. Die Innenrennovation begann Ende April 1985. Es gab viel zu tun. Dazu kam die Neugestaltung des Hochaltarraumes, für die Julian Walter aus Vasbühl verantwortlich zeichnete. Durch die gründliche Restauration der Kunstgegenstände, vor allem des 1915 von Heinz Schiestl geschnitzten Flügelaltars und der Seitenaltäre, sowie der aus dem Bestand der “alten Kirche” stammen- den wertvollen Figuren bekam der Innenraum neuen Glanz. Eine Seitenkappele wurde zur Taufkapelle umgestaltet, der Marien-Seitenaltar bekam den restaurierten Tabernakelaufsatz der alten Kirche aus dem Jahre 1873. Der inzwischen verstorbene Kunstschreiner Hermann Kretz restaurierte den Kreuzweg.
Spätgotische Kostbarkeiten
Die Kirche beherbergt neben dem Schiestl-Altar auch noch andere Kostbarkeiten. Dazu zählen die Pieta und ein Vortragskreuz vom gleichen Künstler. Die wertvollen Figuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus stammen von einem unbekannten Meister aus dem späten 15. Jahrhundert.
Bemerkenswert sind das Dreikönigsrelief eines unbekannten Meisters um 1520, eine Statue des “zweiten Kirchenpatrons St. Sebastian und eine barocke Madonna. Die Neugestaltung des Hochaltarraumes ist gut gelungen. Reste der alten Kommunionbank sind als Abschluss sinnvoll mit eingebaut worden.
Große Opferfreudigkeit
Die Innenrennovation kostete noch einmal rund 450.000 Mark, sodass die gründliche Instandsetzung der Pfarrkirche 1984/85 rund 800.000 Mark verschlang. Die Diözese Würzberg hat dazu durch ihre Finanzkammer über die Hälfte beigesteuert. Die politische Gemeinde gab insgesamt rund 35.000 Mark, das Landesamt für Denkmalpflege und der Landkreis Main-Spessart beteiligten sich ebenfalls an der Finanzierung. Die Kirchengemeinde selbst hatte rund 319.000 Mark an Eigenmitteln, Spenden, Darlehen und durch Eigenleistung aufzubringen. Wenn sich die Rechtenbacher jemals knauserig gezeigt haben sollten: bei dieser und den früheren Renovationen der Kirche stellten sie sich das allerbeste Zeugnis aus.
Feierliche Altarweihe
Krönender Abschluss der Arbeiten für Umbau und Renovation bildete die Altarweihe am 10. November 1985 durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele. Neben Ortspfarrer Norbert Stroh nahmen daran auch die aus Rechtenbach stammenden Priester Professor Dr. Alois Madre,
Manfred Durchholz, Josef Kohl und Pater Johannes Steinbach teil. Zum Auftakt fand die Reliquienehrung statt, bei der Professor Alois Madre über die Bedeutung der Heiligen in dieser Zeit predigte. Der Bischof setzte die Reliquien der frühchristlichen Märtyrer Concespus, Suloitius, Eugenius, Theophilus, Restituta und des fränkischen Märtyrerpriester Liborius Wagner feierlich im Reliquengrab des Hochaltars bei. In seiner Predigt würdigte er die Opferfreudigkeit der Gläubigen. Mit Recht können die Rechtenbacher stolz sein auf “ihre” Kirche.
Rodenbach, Pfarrei St. Rochus
Rodenbach stellt sich vor:
- 1325 erstmalig urkundlich erwähnt
- 1736 bau der Kirche
- 1831 eigenständige Pfarrei
- ca 830 Einwohner
Ruppertshütten, Kuratie St. Wendelin
Kuratie St. Wendelin Ruppertshütten
Unsere Kirche im neugotischen Stil wurde am 20. Oktober 1877 am Tag des Hl. Wendelinus geweiht.
Die kleine Gemeinde im Spessart verfügt über ein Pfarrheim, in dem sich auch der Caritas Kindergarten
St. Josef befindet.
Im Pfarrhaus sind das Pfarrbüro, unser Kirchenarchiv, ein Seniorenraum, ein Teil der ortskundlichen Sammlung und Funde von Kloster Einsiedel untergebracht.
In den Häusern treffen sich folgende Gruppen:
Tanzkreis „Mach mit – bleib fit“ zweimal monatlich
Freizeitrunde (Senioren) einmal monatlich
Ministranten
Singkreis
Schönstatt-Müttergruppe
sowie andere Gruppen und Vereine
Traditionell macht die Gemeinde am Pfingstmontag eine Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter von Rengersbrunn.
Die Pfarrei gibt monatlich einen Pfarrbrief mit Gottesdienstordnung, kirchlichen und örtlichen Informationen heraus.
Unsere lebendige Gemeinde wird unterstützt von der Musikkapelle, der Freiwilligen Feuerwehr und vielen ehrenamtlichen Helfern.
Sackenbach, Filiale St. Bonifatius
Im Oktober 2009 gedachte man in Sackenbach des 80. Jahrestages der Kirchenweihe. Die neubarocke, dem hl. Bonifatius geweihte Kirche, entstand in den Jahren 1928/29 und wurde geplant vom Stockstadter Architekten Johann Adam Rüppel. Es war eine der letzten Kirchen, die in diesem Baustil des sog., Historismus entstand. Architekt Rüppel, der auch die im Aussehen ähnlichen Kirchen von Neuendorf und Langenprozelten geplant hatte, starb nämlich kurz danach – nicht mal drei Monate nach der Einweihung. Mit ihm starb auch einer der letzten Vertreter dieses Baustils. Die nachfolgenden ab den 30er Jahren erbauten Kirchen – man denke an die Architekten Albert Boßlet und Dominikus Böhm und als Beispiele des Kirchenbaus an Münsterschwarzach und „Unsere Liebe Frau“ in Würzburg – entstanden im Stil der Moderne. Im Baustil des Historismus – man versteht darunter vor allem die Nachahmung der Baustile der Romanik, der Gotik und des Barock mit den Bezeichnungen neuromanisch, neugotisch und neubarock – entstand im Gebiet unserer Pfarreiengemeinschaft noch die neugotische Kirche von Rechtenbach. Die früheren Kirchen von Sendelbach und Wombach waren gleichfalls neugotisch, wichen aber Neubauten. Eine Ähnlichkeit der Sackenbacher Kirche zur echten barocken Kirche von Steinbach gegenüber des Mains ist leicht zu erkennen.
Mit dem Bau der Dorfkirche 1928/29 begann sich in Sackenbach eine eigene Kirchengemeinde zu entwickeln. Man war zwar nach wie vor Filiale von Lohr St. Michael aber in Sackenbach fanden nunmehr Sonntagsgottesdienste sowie Taufen und Trauungen statt und ab 1935 auch Beerdigungen. Zuvor geschah dies alles in Lohr. Das älteste rein sackenbacherische kirchengeschichtliche Ereignis ist das Wendelinusgelübde von 1741. Damals herrschte eine Viehseuche und wegen der Verbreitungsgefahr durften die Sackenbacher eine Zeitlang nicht in die Pfarrkirche kommen und mussten stattdessen sonntags zur Valentinuskapelle. Durch Anrufung des hl. Wendelin soll die Seuche ein Ende genommen haben. Seitdem wird er in Sackenbach alljährlich am 20. Oktober verehrt.
In der Zeit vor dem I. Weltkrieg sind dazu auch an dem als Feiertag gehaltenen 20. Oktober Prozessionen zum Valentinusberg bezeugt.- Heute erinnert an den Ortspatron die Wendelinusgasse, in welcher auch eine Figur von ihm aufgestellt ist. Am Wendelinustag gedenkt man des Heiligen mit Gottesdienst und Andacht.
Im Jahre 1803 wurde im ehemaligen Erthalschen Hofgut eine Kapelle eingerichtet. An ihr errinnert heute der Straßenname „Alter Kirchplatz“ Als Kirche diente die knapp 100 Quadratmeter große Kirche bis 1929. in dem 126jährigen Geschichtsabschnitt, von der Errichtung der ersten Kirche bis zum Bau der jetzigen, wirkte in Sackenbach der Geist Jesu bei sieben Sackenbachern besonders stark, so dass sie ihrer Berufung für einen kirchlichen Beruf folgten. 1824 wurde ein gebürtiger Sackenbacher zum Priester geweiht. Vier Sackenbacher entschieden sich für einen Ordensberuf. Zwei gingen zu den Erlöserschwestern, einer wirkte jahrzehntelang im Kloster Andechs und eine Sackenbacherin wanderte in den 1880er Jahren nach Amerika aus und trat dort in ein Kloster ein. Ein Sohn des zugezogenen Schullehrers und Ehrenbürgers Schraub wurde Jesuitenpater und dessen Schwester trat ebenfalls dem Orden der Erlöserschwester bei.
Von 1930 bis 1973 war von den zwei Kaplänen die der Pfarrei St. Michael zugeteilt waren, einer ständig für Sackenbach zuständig. Meist waren sie zwei bis drei Jahre tätig. Nur zwei Kapläne wirkten länger als drei Jahre. Einer der beiden war der jetzige Altenheimseelsorger Manfred Sand, der von 1965 bis 1969 Kaplan in Sackenbach war.
In den letzten Kriegstagen wurde Sackenbach zu 80 % zerstört. Auch die Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Wiederaufbau und Renovierung zogen sich bis in die 50er Jahre hin. 1950 wurde eine neue Orgel geweiht und 1952 erhielt die Gemeinde Leihglocken aus den ehemaligen Ostgebieten. Eine davon, die im Jahre 1743 in Stephansdorf gegossene, tut noch heute ihren Dienst. 1960 und 1969 wurde jeweils eine weitere Glocke angeschafft.
Höhepunkte während der sog. Kaplanszeit waren Primizen in den Jahren 1951 und 1960 und ein weiterer Ordenseintritt einer jungen Sackenbacherin.
Zuständig war der Sackenbacher Kaplan auch für das Maria-Theresien-Heim, eine Lungenheilstätte, anfangs nur für Frauen. Als sie 1914 eröffnet wurde, war sie die erste ihrer Art in Unterfranken. Die hauswirtschaftliche Versorgung oblag bis in die 60er Jahren den Erlöserschwestern. Bei der Zerstörung Sackenbachs 1945 war das Heim Zufluchtstätte für die Sackenbacher Bevölkerung. Zu dieser Zeit wirkte am Heim auch Schwester Dr. Gertrud Birkner, die in Sackenbach ihren Entschluss fasste, ins Kloster einzutreten. Danach wirkte sie bis zu ihrem Tod 1990 in Südafrika. Im Aller (noch auf Sackenbacher Gebiet) erinnert seit dem letzten Jahr ein Straßenname an ihr.
Die Jahre 1972/73 gehören zu den veränderungsreichsten in der Geschichte Sackenbachs
Mit der Eingemeindung in die Stadt Lohr zum 01.01.1972 endete die politische Selbständigkeit Sackenbachs und ein Jahr später ging auch die „Lohrer Kaplanszeit“ zu Ende. Nach Wegfall der Lohrer Kaplansstelle wurde zum 01. September 1973 Sackenbach der Pfarrei St. Pius zugeteilt, wenngleich die offizielle Umpfarrung erst 1982 erfolgte. Faktisch war Sackenbach ab 1983 Filiale von St. Pius. Bis zum Jahr 2000 wirkten die vier Pius-Pfarrer Heinrich, Eizenhöfer, Witzel und Knauer. Seitdem ist wieder der Pfarrer von St. Michael offiziell der Seelsorger.
Das Jahr 2000 war ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte Sackenbachs. Nach jahrelangem Streit mit Behörden, Gerichten und Nachbarn konnte endlich ein neues Pfarrheim eröfffnet werden – als zentrale Stätte für kirchliches Leben. Kirche ist nicht nur das Kirchengebäude. So hatte sich der Pfarrgemeinderat in den letzen Jahren immer auch Gedanken gemacht, wie man kirchliches Leben fördern und Menschen zueinander bringen könne. So entstand der sog. Erzählkaffee – ein zwangloses monatliches Treffen von Pfarreimitgliedern.
Prägend für das kirchliche Leben waren und sind auch die Vereine und Gruppen. Seit 1893 gibt es die KAB. In den 1950 bis 1980 Jahren war der Sackenbacher Ortsverband zeitweise einer der stärksten im Bezirk. In den 1980 und 1990 blühte in Sackenbach auch stark die Kirchliche Jugendarbeit. Pfadfinder, Ministranten, KJG und Schönstatt waren für viele Kinder und Jugendliche eine Heimat. Manche Traditionen sind heute noch lebendig, so z.B. bei den Pfadfindern der jährliche Adventsbaser und der Ostergang zur Sohlhöhe. Die Jugendarbeit konzentrierte sich aber nicht nur auf den Ort, sondern blickte auch über den Zaun. Bei dekanats- oder diözesanweiten Veranstaltungen waren oft Sackenbacher Jugendliche mitvertreten. Die Sackenbacher Ministranten organisierten vor 20 Jahren Treffen von Ministranten aller Bonifatiusgemeinden unserer Diözese.
Die Jugendarbeit in den 1980er und 1990er Jahren prägte auch manchen Sackenbacher und gab den Anstoß, sich überregional zu engagieren. Die Arbeit trägt teils noch heute Früchte. So geht der heutige Ministrantenarbeitskreis des Dekanates Lohr auf die Initiative eines Sackenbachers Ende der 80er Jahre zurück. Eine frühere Jugendleiterin aus den Pfadfindern steht heute an der Spitze des Kreisjugendrings Main-Spessart.
Sendelbach, Pfarrei St. Josef der Bräutigam
Die erste Pfarrkirche St. Josef in Sendelbach konnte in den Jahre 1872 bis 1874 dank einer großherzigen Spende des Pfarrers Franz Kraus gebaut werden. Diese erste Kirche wurde am 29. Juni 1874 eingeweiht. Bis dahin waren die Sendelbacher darauf angewiesen, zum Gottesdienst nach Pflochsbach zu kommen. Nachdem Sendelbach bis 1969 von 400 auf über 3000 Einwohner anwuchs, entschied man sich an selbiger Stelle für einen Kirchenneubau, dem damaligen Trend entsprechend.
Die neue Pfarrkirche „St. Josef der Bräutigam“ wurde am Josefstag 1971 von Weihbischof Alfons Kempf geweiht. Sie ist für 450 Personen ausgelegt und genügt räumlich den heutigen Ansprüchen. Seit fast 35 Jahren findet regelmäßig Sonntags der Kindergottesdienst statt. Unsere jüngsten Gemeindemitglieder freuen sich darauf und sind mit viel Eifer dabei.
Am Herz-Jesu-Freitag bringen wir unseren kranken Gemeindemitgliedern die hl. Kommunion nach Hause. Die Senioren treffen sich mindestens einmal im Monat, z. B. zu Ausflügen oder zum gemütlichen Beisammensein. Der Arbeitskreis „Ehe und Familie“ bietet einmal im Jahr ein Familienwochenende an, ebenso einen Bibeltag. Weiterhin bereitet er auch Familiengottesdienste vor.
Auch die Arbeitskreise „Mission und Entwicklung“, „Jugend“, „Caritas“ und „Liturgie“ sind aktiv in der Gemeinde. Am Wochenende nach Christi Himmelfahrt findet seit 28 Jahren die zweitägige Kreuzberg-Wallfahrt mit mehr als 100 Teilnehmern statt. Direkt gegenüber der Kirche haben wir ein großzügig gestaltetes Pfarrheim, das über eine Bücherei, einen großen Pfarrsaal für über 200 Besucher und mehrere kleinere Gruppenräume verfügt, die auch von unseren Pfadfindern und Ministranten gern genutzt werden.
Das Pfarrheim ist auch das weltliche Sendelbacher „Soziale Zentrum“, das für Familienfeiern und Vereins-Veranstaltungen zur Verfügung steht. Unsere Pfarrgemeinde zeichnet sich aus durch ein gutes Miteinander alt eingesessener Christen und vieler neu zugezogener junger Familien.
Steinbach, Pfarrei St. Josef der Bräutigam
Wir möchte hier, mit Ihnen gemeinsam, einen Blick in unser vielfältiges Pfarreileben werfen. „Kirche lebendig erleben“ – bei uns in Steinbach nicht nur eine Worthülse. Über das ganze Jahr hinweg bieten wir die verschiedensten Aktivitäten an.
Stolz sind wir auf unsere Ministrantengruppe. Ca. 20 Jungen und Mädchen stehen uns zur Verfügung. Ganzjährig begleiten sie unsere Gottesdienste, treffen sich im neu eingerichteten Mini-Treff im Pfarrheim um gemeinsam zu spielen, basteln oder Aktionen vorzubereiten. Wer bisher noch keine selbstgebastelte Osterkerze oder einen Adventskranz ersteigert hat, sollte dies schnellstmöglich nachholen. Großer Beliebtheit erfreuen sich unsere Gottesdienste mit der Band Connection und der neu gegründeten Instrumentalgruppe dar. Auf keinen Fall versäumen; sind Sie das nächste Mal einfach mit dabei. Haben Sie schon einmal in Ihrer Pfarrgemeinde um 6:45 Uhr im Pfarrheim gefrühstückt? Bei uns alles möglich, immer in der Adventszeit nach unserer beliebten Rorate.
Achtung! Bitte die Kerze nicht vergessen. Es gibt noch so viel zu berichten: Über unser Pfarrfest im September, den Tag der Pfarrei im April, unserem Seniorenkreis, das traditionelle Osterklappern unserer Dorfjugend und und und. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann laden wir Sie herzlich in unsere Pfarrgemeinde St. Josef ein. Kommen Sie zu uns und erleben Sie unser Pfarreileben. Wir freuen uns auf Sie.
Die Pfarrkirche in Steinbach ist ein Kleinod, sie gehört zu den wenigen stilreinen Barockkirchen in Franken. Die Kirche ist ein Alterswerk des Würzburger Baumeisters Josef Greising, der das Gotteshaus in nur drei Jahren von 1719 – 1721 erbaute . Die Bauherren der Kirche sind der Würzburger Domdekan und Propst von Stift Haug, Franz von Hutten, von 1724 – 1729 Fürstbischof von Würzburg, und sein Bruder Franz Ludwig von Hutten, der damalige Patronatsherr von Steinbach.
Die Kirche hat eine dreiachsige Fassade mit eingestelltem Turm. Das Oberteil des Turmes hat die Form eines Oktogons. Über dem Portal befindet sich eine Rundbogennische mit der Figur des hl. Johannes Nepomuk, der im Jahr der Fertigstellung der Kirche selig gesprochen wurde. An den Pilastern (Wandpfeiler) des Rundbogens sind die Ahnenwappen des Franz Ludwig von Hutten und dessen Ehefrau Johanna Juliana von Bicken zu sehen, die bei der letzten Außenrenovierung 1994 wieder farblich hervorgehoben wurden.
Im Inneren kann man sehr gut erkennen, daß es sich um eine Saalkirche mit abgerundeten Ecken, mit einem eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor mit Kreuzjoch und Kappenschluss handelt. Die Stuckarbeiten am Gewölbe zeigen einen barocken Himmel, der sehr fein gearbeitet ist. Über dem Chorbogen ist das Wappen des Erbauers zu sehen, das bei der letzten Restaurierung leider nicht mehr in seiner ursprünglichen Farbigkeit hergestellt wurde. Rechts und links vom Altar sind die Statuen von Maria und Josef zu sehen, Arbeiten von Matth. Schiestel aus dem Jahre 1893. Der Taufstein ist ein schlichtes Marmorbecken aus der Erbauungszeit. Rechts im Chor befindet sich der Grabstein des Franz Ludwig von Hutten, gest. am 28. 8. 1728.
Das Langhaus hat ein flaches Tonnengewölbe mit drei Jochen und Stichkappen. Die einzelnen Joche sind durch Gurte geschieden, die Wände durch Pilaster gegliedert. Bei Renovierungsarbeiten wurde 1978 der ursprüngliche Zustand der Kirche wiederhergestellt.
Der Hochaltar ist dreigeschossig. Im Mittelteil des Altars ist die hl. Familie dargestellt. In dem Baldachin darüber thront Gott Vater. Optisch wird der Hochaltar durch die Stuckarbeiten um das Rundfenster bis zum Gewölbe hochgezogen. Am gesamten Altar dominieren große Voluten (spiralförmige Einrollungen), die dem Hochaltar sein einzigartiges Gepräge geben. Der Tabernakel ist eine klssizistische Arbeit (1801) des Lohrer Schreinermeisters Geist und des Vergolders Seitz. Der Volksaltar, ursprünglich ein barocker Jagdtisch, wurde erst im Jahre 1988 auf Betreiben des langjährigen Pfarrers Johannes Lutz (Pfarrer von 1947 – 1986) zum Altar umgearbeitet und harmonisch in die Kirche eingefügt. Pfarrer Joh. Lutz hat auch durchgesetzt, daß bei Renovierungsarbeiten der ursprüngliche Charakter der Kirche wieder herausgearbeitet wurde.
Die Seitenaltäre bestehen aus großen Altarblättern mit geschnitzter Umrahmung. Auf dem rechten Altarbild ist der hl. Johannes Nepomuk dargestellt, wahrscheinlich eine Kopie des Hochaltarbildes des Würzburger Domes vor der Zerstörung. Auf dem linken Altarbild ist der hl. Christopherus mit dem Jesuskind abgebildet. Der Einsiedler am linken Bildrand ist ein Portrait des Würzburger Fürstbischofs Chr. Franz von Hutten. Die Medaillons über den Seitenaltären sind Bildnisse der Frankenapostel (Links: Kilian; rechts: Kolonat und Totnan). Alle Gemälde sind Werke des Würzburger Hofmalers Anton Wilh. Lünenschloß aus dem Jahre 1723. In den abgedeckten Glasvitrinen der Seitenaltäre befinden sich Reliquien verschiedener Heiliger. Die Kanzel ist eine barocke Schnitzarbeit aus dem Jahre 1700.
Empore und Kommunionbank bilden eine sehr schöne Einheit. Das Orgelgehäuse ist ebenfalls eine Schnitzarbeit aus der Erbauungszeit. Über der Orgel ist wieder das Wappen des Chr. Franz von Hutten zu sehen. Der Kreuzweg ist eine Schnitzarbeit des Lohrer Küstlers Wilhelm Driesler vom Anfang dieses Jahrhunderts, die Einzelbilder wurden recht harmonisch dem Charakter der Kirche angepaßt.
Die Erhaltung der Kirche wird zu einem großen Teil durch die Pfarrgemeinde finanziert.
Der Pfarrei ausserdem zugehörig sind:
- Pfarrbücherei
Wombach, Filiale St. Peter und Paul
Nach den Unterlagen fand in der alten Kirche in Wombach 1868 der erste Gottesdienst statt. Da die Kirche im Laufe der Zeit zu klein wurde, entschlossen sich Anfang der 60-er Jahre Kirchenverwaltung, politische Gemeinde und Dekan Karl Haller zum Neubau. Die jetzige Kirche, entworfen von Dombaumeister Hans Schädel und verwirklicht von Horst Siegler, konnte am 10. April 1965 geweiht werden. Im Moment gehören etwa 1500 Katholiken zur Kirchengemeinde.
27 Jahre Kontaktgruppe zum Bezirkskrankenhaus
Am 6. August 1983 konnte Albertine Siegler, die damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von St. Peter und Paul in Wombach, eine größere Gruppe Patienten aus dem Bezirkskrankenhaus Lohr im Saal des Jugendheimes begrüßen. Mit einigen rührigen Helfern und Helferinnen gestaltete sie einen abwechslungsreichen Nachmittag. Inzwischen sind 26 Jahre ins Land gegangen, aber die Zusammenkünfte erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit bei den Patienten und Heimbewohnern. Seit 1983 sind unentwegt dabei: Lydia Hübner, Sieglinde Stamm und Elisabeth Rack. So etwa zehn Frauen bereiten mit Rita Hermann und Lydia Hübner die Treffen regelmäßig vor.
In jedem Jahr finden fünf Veranstaltungen statt, zu denen jeweils 40 bis 50 Personen kommen. Der Licht durchflutete Saal im Jugendheim ist jahreszeitlich nett geschmückt. Der erste gemeinsame Nachmittag im Jahr ist die Faschingsfeier im Jugendheim mit Spielen, Tanz und Musik. Sowohl die Gäste als auch die Frauen der Kontaktgruppe wirken aktiv mit. Bei diesen Faschingsfeiern zeigten auch schon öfters Wombacher Kinder- und Jugendgruppen Gardetänze und andere Showeinlagen. Aber auch mancher Patient oder Heimbewohner bewies seine schlummernden Fähigkeiten als Jongleur, Sänger oder Musikant. Der Beifall ist ihm gewiss.
Der zweite Termin, in der Osterzeit, beginnt mit einem Gottesdienst in St. Peter und Paul, dann folgen eine üppige Kaffeetafel und Ostereiersuchen im Freien.
Im Juli trifft man sich zu einem Sommerfest. Nach dem Gottesdienst werden Kaffee, Kuchen und Torten im Jugendheim bei netter Musik serviert. Der Nachmittag endet mit einem leckeren Abendessen. Anstatt dieses Sommerfestes wurden auch schon Ausflüge organisiert. So ging es in einem Jahr in den Tierpark Heigenbrücken mit anschließendem Grillen auf der Weikertswiese. Die Kontaktgruppe besuchte auch die Wallfahrtskirche im Grünen Tal in Retzbach und trank auf der Benediktushöhe Kaffee. Eine Fahrt nach Maria Bildhausen und ein Ausflug zur Wallfahrtskirche Fährbrück sind auch in der Erinnerung festgehalten.
Im Oktober stehen der Gottesdienst und das Treffen im Zeichen des Erntedankfestes.
Zu Beginn der Adventszeit werden nach dem Gottesdienstbesuch Gedichte vorgetragen und es wird gemeinsam gesungen. Der Höhepunkt ist dann der Besuch vom Nikolaus, der für jeden ein Geschenk dabei hat und großzügig Gaben verteilt.
Die Frauen der Wombacher Kontaktgruppe backen die Kuchen und Torten für die Treffen selbstverständlich selbst. Zwischen Sommerberg und Veranstaltungsort übernimmt ein Kleinbus der Klinik den Transport.
Die rührige Wombacher Kontaktgruppe würde sich freuen, wenn sich auch Schwestern, Pfleger und Schwesternschülerinnen bei den Veranstaltungen sehen lassen würden.
Die Begeisterung der Gäste ist spontan. Sie erklären: „Ich komme sehr gerne hierher. Die Leute aus Wombach machen sich sehr viel Arbeit für uns. Das ist wunderbar!“ – „Am besten gefällt mir immer die Live-Musik. Das Kaffeetrinken ist auch toll.“ – „Und man seht so viele andere Gesichter.“ – „Ich komme schon seit zehn Jahren regelmäßig. Das ist eine feine Sache, auf die ich mich immer sehr freue. Alles ist gut hier.“ – „Wenn das hier bei den Wombachern nicht mehr stattfinden würde, wäre ich sehr, sehr traurig.“
Der Bezirk Unterfranken bietet den Mitgliedern der Kontaktgruppe immer wieder Veranstaltungen an, wo sie sich fachspezifisch weiterbilden können. Unter anderem werden Vorträge oder auch mehrtägige Seminare angeboten, die eifrig besucht werden. Auch die Verantwortlichen des Bezirkskrankenhauses unterstützen die Aktionen und erkennen die wertvollen Leistungen an, die die Kontaktgruppe Therapie unterstützend für viele Patienten und Heimbewohner auf freiwilliger Basis erbringt.
Seniorenkreis von St. Peter und Paul in Wombach
Zum Team des Seniorenkreises gehören neun Frauen, die abwechselnd in zwei Gruppen die Treffen am Mittwochnachmittag gestalten. Sie können zwischen dreißig und vierzig Gäste begrüßen. Es werden acht Nachmittagsveranstaltungen mit Kaffee und Kuchen und vier Ausflüge pro Jahr organisiert. Im Fasching treten regelmäßig einige Gruppen des Karnevalsclub Wombach im Jugendheim auf und präsentieren ihre Tänze und Büttenreden den Senioren. Im vergangenen April besuchte der ehemalige Kaplan Andreas Heck mit einer größeren Gruppe Senioren uns hier. Wir bewirteten die Gäste und hatten einen Nachmittag mit eineigen lustigen Erinnerungen. Ein Ausflug ging im abgelaufenen Jahr nach Bad Orb. In den letzten Jahren erinnert man sich gerne an die Besichtigungen von Kirchen in Fährbrück, Rengersbrunn, Maria Bildhausen und Volkach. Die Schlussrast wird dann in einer Gaststätte auf dem Weg eingelegt. In der Adventszeit wird neben besinnlichen oder humorvollen Texten auch für jeden Anwesenden ein kleines Geschenk vorbereitet.
Kommunionspender
Insgesamt haben sich sieben Männer und Frauen zum Dienst als Kommunionspender ausbilden lassen. Otto Siegler besorgt die Einteilung und sorgt dafür, dass zu jedem Gottesdienst verantwortungsbewusste Christen zum Austeilen der Kommunion da sind. An den Hochfesten werden auch mal zwei oder drei eingeteilt. Es ist interessant, dass einige Kommunionspender schon über dreißig Jahre im Einsatz sind. Jüngere – unter dreißig – haben wir im Moment keine. Aber vielleicht fühlt sich in der nächsten Zeit ein Kirchgänger oder eine Kirchgängerin dazu berufen.
Lektoren
Michael Kleinfeller hat vor einigen Jahren die Verantwortung für die Lektoren übernommen. Nach einem Einführungskurs dürfen sie das Evangelium aus der Heiligen Schrift während des Gottesdienstes vorlesen. Etwa acht Personen wechseln sich ab, sowohl Männer als auch Frauen.
KAB Wombach
Die Katholische Arbeiter Bewegung Wombach blüht und gedeiht seit 1893. Die Mitglieder in Wombach organisieren Abend füllende Vorträge zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. So gab es im letzten Jahr einen aufschlussreichen Vortrag über Mobbing am Arbeitsplatz. Da sind doch mehr Arbeitnehmer betroffen, als man gemeinhin vermutet. Nicht nur Arbeitgeber machen das, sondern in einem viel größeren Maße Arbeitskollegen, die Mitarbeiter schneiden, ausschließen und deren Arbeit herabwürdigen.
Zentrale Anliegen der KAB sind Forderungen nach einer angemessenen Entlohnung, einer ausreichenden Altersversorgung, einer echten Mitbestimmung am Arbeitsplatz und Anerkennung von Leistungen in den Familien. Daneben ist der KAB wichtig, dass die Werte gefördert und eingefordert werden, die nicht an der Börse gehandelt werden: Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, Gerechtigkeit, Toleranz und Zivilcourage.
Als katholischer Verband setzen wir uns ein für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags und der Erziehung der Kinder im christlichen Glauben.
Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik 170.000 Mitglieder, davon etwa ZAHL BITTE EINSETZEN Mitglieder in Wombach. Wir treffen uns regelmäßig und entspannen uns auch einmal bei einer Weinprobe. Eine besinnliche Adventsfeier gehört ebenfalls zu unseren beliebten Veranstaltungen. Rita Herrmann und Gottfrieda Nätscher sind die Ansprechpartner hier in Wombach.
Ministranten
Seit Jahren braucht sich die Kirchengemeinde St. Peter und Paul keine Sorgen um die Ministrantenarbeit zu machen. Die Kapläne nahmen sich stets viel Zeit den nachwuchs auszubilden und im Glauben zu festigen. Der jährliche Ministrantenausflug lockt immer wieder viele an. Als es möglich war, Mädchen im Dienste einzusetzen, wurden gleich einige mutige Mädchen ausgebildet. Inzwischen werden sie im Gottesdienst genauso selbstverständlich eingesetzt wie die Buben. Im Moment können an hohen Festtagen bis zu 40 Ministranten gleichzeitig eingesetzt werden.
Schwester Lidia
Nachdem Schwester versetzt wurde, bahnte sich über Erna Siegler eine Verbindung zu Schwester Lidia in Südafrika an. Sie unterstützt dort Aidskranke, Aidswaisen und Bedürftige. Zudem hat sie eine Schule mit aufgebaut. Die Kinder dort tragen Uniform, die sie sich oft nicht selber leisten können. Kommunionkinder, Klapperbuben und eine ganze Reihe Kirchenbesucher haben immer wieder gespendet, damit die Kinder und Jugendlichen in diesem Teil Südafrikas eine Zukunftsperspektive haben.
Kirchbergfest von St. Peter und Paul
Das Kirchbergfest findet immer im Juni statt. Inzwischen trifft man sich regelmäßig nach dem Gottesdienst zum Frühschoppen am Jugendheim, genießt das Mittagessen und hofft, von den leckeren Kuchen noch ein tolles Stück am Nachmittag zu ergattern. Die Wombacher Musikgruppen kann man hören und an einem Quiz teilnehmen, das auch schon Fragen zum Gemeindeleben gestellt hat. Die Preise, die man gewinnen kann, halten meist nicht das, was man an sich in seiner Naivität erwartet hat.
Eine-Welt-Waren-Verkauf
Einmal im Monat werden nach dem Gottesdienst Waren aus der Dritten Welt verkauft. Man kann Kaffee, Kakao, Schokolade oder Honig erwerben. Nur vergessen immer so viele Leute, Geld mitzubringen. Sie versprechen dann, beim nächsten Verkauf zuzugreifen und Solidarität mit der Dritten Welt zu leben.
Immenreuth – religiöses Familienwochenende
Seit über zwanzig Jahren fahren in der Fastenzeit interessierte Wombacher Familien nach Immenreuth in der Oberpfalz zu einem religiösen Wochenende. Zuerst waren es ein paar Dutzend Familien, die teilnahmen, inzwischen kann man von einhundertfünfzig Teilnehmern aller Altersgruppen ausgehen. Es wird diskutiert, man sucht das Gespräch zu religiösen Themen oder tauscht sich mit anderen Eltern über die Erziehung aus, seien es religiöse Aspekte oder wie man die Kinder zu einem bestimmten Verhalten bringen kann. Der jeweilige Kaplan nimmt daran teil, lernt die Menschen kennen und fühlt sich in diesem Kreis wohl.
Zusammengestellt von Karl-Heinz Schroll und ………………….
Zuständiges Pfarrbüro:
Lohr St. Michael